Lenné in Bayern
Peter Joseph Lenné (29.09.1789-23.01.1866) „in der Gartenkunst der größte Meister seiner Zeit“, so steht es in goldenen Lettern auf der Gedenktafel, die die Stadt Bonn 1867 an seinem Geburtshaus anbringen ließ.
Als Generaldirektor der königlichen Preußischen Gärten, Direktor der königlichen Landesbaumschule und der Gärtner-Lehranstalt war Lenné nicht nur in Preußen tätig.
Im damaligen Königreich Bayern entwarf Lenné 1853 und 1855 im Auftrag von König Maximilian II. von Bayern Pläne für einen Schlosspark am Starnberger See bei Feldafing, 1850 für die Roseninsel im Starnberger See und 1853 für den königlichen Park zu Hohenschwangau.
Das Schloss mit Terrassen zum Starnberger See wurde begonnen aber nach dem Tod des Königs 1864 durch seinen Sohn Ludwig II. wieder eingestellt. Der Schlosspark wurde aber nach den Plänen Lennés durch seinen Schüler Carl von Effner ausgeführt. Seit 1926 bis heute wird ein Teil von einem Golfclub genutzt. 1994 wurde der Park nach den Plänen Lennés restauriert.
https://www.feldafing.de/index.php/tourismus-in-feldafing/sehenswuerdigkeiten/lenne-park
Der Plan zur Roseninsel wurde von Lenné eigenhändig gezeichnet, während die anderen Pläne meist von Gustav Meyer gezeichnet wurden.
Die Roseninsel ist die einzige Insel im Starnberger See. Auf der Insel ließ Maximilian II. eine königliche Villa Casino errichten, die Parkanlage plante Lenné mit einem ovalen Rosarium mit vielen hochstämmigen Rosen, wie in Charlottenhof und auf der Pfaueninsel.
Die Insel war aufgrund der Abgeschiedenheit ein Lieblingsort von Ludwig II. dort empfing er u.a. die russische Zarin Marija Alexandrowna, den preußischen König Friedrich III. Richard Wagner und auch Kaiserin Elisabeth von Österreich, Sissi, die diesen Ort liebte. Nach Zeiten des Verfalls erwarb der Freistaat Bayern die Insel und restaurierte das Casino und den Rosengarten und heute ist die Insel ein begehrtes Ziel vieler Touristen.
2006 wurde eine Büste von Lenné enthüllt. Eine Nachbildung der Büste von Christian Daniel Rauch von 1847. In dem Sockel eingraviert ist ein Zitat Lennés von 1862. Anlässlich eines Besuchs am 12.10.1863 in Bonn Endenich bei der Familie Michels überreichte Lenné ein Foto mit einer Widmung „Gottes Natur – mein Meister, Sein Himmel –meine Heimat, und meine Werkstatt – Seine weite, schöne Erde“
https://www.schloesser.bayern.de/deutsch/garten/objekte/feldafin.htm
https://foerderkreis-roseninsel.de/peter-joseph-lenne-denkmal
Hohenschwangau
1853 entwarf Lenné den Park zu Hohenschwangau, Zeichner war Gustav Meyer. 1853 war Lenné bei der Königsfamilie in Hohenschwangau in die Sommerresidenz eingeladen, ob er dabei auch den Kronprinz Ludwig II. getroffen hat, ist nicht bekannt. Nach dem Tod von Sckell übernahm Lenné die Planung, wie oft, ging seine Planung weit über die Grenzen hinaus. Er plante doppelt so groß. Das ockergelbe Schloss Hohenschwangau wird überragt durch das Schloss Neuschwanstein, das Ludwig II. bauen ließ. Der Schwanensee war mit einbezogen. 60 km Wege und Gräben für Bäche und Flussläufe für Kahnfahrten ließ Lenné ausheben. Der Wanderweg um den See, der im Winter Langlaufspur ist, gibt einen wundervollen Blick auf beide Schlösser frei.