von Jost Brökelmann und Ingeborg Nolden
Mehrere Denkmäler erinnern in Bonn an den großen Sohn dieser Stadt: Peter Joseph Lenné.
Am wenigsten bekannt sein dürfte ein viele Meter hohes Denkmal, das in der Nähe seines Geburtshauses in der Konviktstraße steht. Es ist ein Urweltmammutbaum (Metasequoia
glyptostroboides), der am 15. März 1966 dort im Stadtgarten in Anwesenheit von Graf Bernadotte, Oberbürgermeister Dr. Daniels und dem Rektor und Kanzler der Universität Bonn zum 150.
Todestag von Peter Joseph Lenné gepflanzt wurde (s. Abb.). Er war ein Geschenk von Graf Bernadotte, dem damaligen Präsidenten der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. Der bei der
Pflanzung vier Meter hohe Baum war von Graf Bernadotte auf der Insel Mainau aus einem Samenkorn, das aus China stammte, gezogen worden (Bonner Rundschau vom 15.03.1966).
Dieser Urweltmammutbaum galt längst als ausgestorben, bis ein Exemplar 1941 in einer Bergregion der Volksrepublik China wiederentdeckt wurde.
Der Urweltmammutbaum, auch Chinesisches Rotholz, Metasequoie oder Wassertanne genannt, gilt als lebendes Fossil aus der Zeit vor 60 Mio. Jahren. Die
Nadeln sind meist gegenständig angeordnet und fallen im Herbst ab. Der Baum hat Ähnlichkeit mit der Echten Sumpfzypresse, bei der die Nadeln jedoch wechselständig angeordnet
sind. Heute, 2019, ist die nordöstliche Seite des Baumes zur daneben stehenden Kastanie etwas verkahlt. Hier könnte eine Beeinträchtigung durch den Nachbarbaum eine Rolle spielen; denn
der Urweltmammutbaum bildet meist ein relativ flaches, weit streichendes Wurzelsystem aus.
Außerdem steht der Baum auf dem Grundstück der ehemaligen Orangerie, die 1944 zerstört wurde.
Was diesem Denkmal fehlt, ist eine Beschreibungstafel. Außerdem könnte die Sicht auf den Mammutbaum durch Entfernen von Wildwuchs wesentlich verbessert werden. Die Lenné-Gesellschaft
Bonn e. V. wird sich dafür einsetzen, dass Passanten bald mehr von diesem Relikt aus der Urwelt sehen können.